Wasserstoff | Neuigkeiten
Juli 2021

Für nachhaltiges Fliegen – Grünes Kerosin mithilfe von Wasserstoff

Heide/Hemmingstedt. Die Transformation der Luftfahrt hin zur Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Baustein, um den Verkehr künftig klimaneutral zu gestalten. Das gilt insbesondere, wenn das Flugaufkommen nach der Corona-Krise wieder ansteigt. Zur Zukunft des Flugverkehrs fand am 18. Juni 2021 am Flughafen Berlin-Brandenburg die Zweite Nationale Luftfahrtkonferenz statt. Dort forderte die Bundeskanzlerin, die Produktion von grünem Kerosin auszubauen.

Synthetisches, grünes Flugbenzin wird auch aus Dithmarschen kommen

Die Raffinerie Heide in Hemmingstedt, bisher bedeutender Produzent von Kerosin aus Erdöl, hat schon früh den Umstieg auf grüne Kerosin-Erzeugung eingeleitet. Ein Konsortium rund um die Raffinerie Heide GmbH tritt mit dem Anspruch an, die Raffinerie der Zukunft zu entwickeln. Sie soll in wenigen Jahren einst erdölbasierte Produkte nachhaltig herstellen sowie einen Beitrag zur sicheren Versorgung mit umweltfreundlicher Energie leisten. Basis für die Erzeugung von grünem Kerosin ist grünes Methanol. Zu dessen Produktion werden Kohlendioxid und Wasserstoff benötigt.

Hemmingstedt wird zum wichtigen Produktionsstandort im übergreifenden Projekt KEROSyN100

Für die Grundstoffe des Methanols beziehungsweise des grünen Kerosins ist geplant, CO2 aus Industrieabgasen zu separieren. Der ebenfalls benötigte Wasserstoff soll in Hemmingstedt im Rahmen des Projekts HySCALE100 ab 2025 mithilfe von Windenergie erzeugt werden. 2025 soll die Produktion in der Raffinerie Heide mit zunächst 20.000 Tonnen grünem Kerosin starten, um dann weiter ausgebaut zu werden. Wo einst Erdölprodukte entstanden, entwickelt sich ein bedeutender Standort für grünen Wasserstoff und nachhaltig erzeugte Kraftstoffe.

Mit Windenergie erzeugter Wasserstoff wird in Kavernen gespeichert

Damit steht der Wasserstoff konstant für die grüne Methanol-/Kerosin- oder für die Energieerzeugung zur Verfügung. Zum Konsortium für das Projekt HySCALE100 gehören neben der Raffinerie Heide zwei internationale Energiekonzerne und Holcim Germany.